Technische Information: Bindemittel 6202
P R O D U K T B E S C H R E I B U N G
Anwendung / Produkteigenschaften
Bindemittel 6202 ist:
- lösemittelfrei
- lichtstabil und wetterbeständig
- zähelastisch
- einkomponentig
- auf Polyurethanharzbasis
- ungefüllt, nicht pigmentiert
Bindemittel 6202 eignet sich:
- zur Herstellung von Dekorbelägen, bei denen besonderer Wert auf gute Wetter- und Lichtbeständigkeit
gelegt wird
- als Kopfversiegelung auf Dekorbelägen
Spezielle Eigenschaften Bindemittel 6202:
- die mit Bindemittel 6202 versiegelten Oberflächen zeichnen sich durch eine gute Kratz- und
Abriebfestigkeit aus
- durch Bindemittel 6202 werden die Farben z.B. des Dekorbelages optisch gehoben und wirken dadurch um
ein Vielfaches intensiver und kräftiger
Klassische Anwendungsbereiche sind z.B. Ausstellungsflächen, Balkone, Terrassen, Garten- und Laubenwege.
Bindemittel 6202 ist nach vollständiger Erhärtung physiologisch unbedenklich und somit auch als Oberboden für den
Lebensmittelbereich einsetzbar.
Farbton / Liefereinheit / Haltbarkeit
Farbton: transparent
Liefereinheit: 1,25 kg, 6 kg, 10 kg; weitere Gebindegrößen auf Anfrage
Haltbarkeit: vom Tag der Produktion 6 Monate
Lagerung in original verschlossenen Gebinden
trocken, kühl, frostfrei
TECHNISCHE DATEN
Dichte bei 23°C / 50% rel. LF ca. 1,12 g/cm³
Haftzugfestigkeit: > Betonbruch
Festkörper: ca. 98%
Viskosität (25°C, V03.1) ca. 1.000 – 1.500 mPas
Materialverbrauch:
als Kopfversiegelung ca. -100- maximal 200 g/m²
(je nach Belag)
als Bindemittel für Dekorbeläge ca. 5-6 % auf die
Colorquarz- oder Marmormenge.
Angabe in Abhängigkeit von Sieblinie und Offenporigkeit
des fertigen Belages.
Verarbeitungszeiten (bei 50% rel. LF)
25 – 35 Minuten (30°C)
50 – 70 Minuten (20°C)
100 – 140 Minuten (10°C)
Überarbeitungszeiten (bei 50% rel. LF)
mind. 6 – 8 Std., max. 12 Std. bei 30 °C
mind. 12 – 16 Std., max. 24 Std. bei 20 °C
mind. 24 – 36 Std., max. 48 Std. bei 10 °C
Aushärtung (volle mechanische Belastbarkeit bei 50% rel. LF)
3 Tage (30 °C)
7 Tage (20 °C)
10 Tage (10 °C)
Verarbeitung:
Untergrund:
Der Untergrund muss trocken, griffig, sauber, tragfähig und frei von trennenden Substanzen wie z.B. Fetten, Ölen etc. sein.
Dekorbeläge werden auf vorbereiteten und grundierten Untergründen verlegt. Die Grundierung sollte dabei auf jeden
Fall mit feuergetrocknetem Quarzsand abgestreut werden, um einen gewissen Widerstand und damit eine einfachere
Verlegung zu erzielen.
Werkzeug:
Kurz- oder mittelflorige Walze, Legeeisen, Glättkelle etc.
Anmischen:
Das Material sollte vor der Applikation im Gebinde ordentlich durchgeschüttelt werden.
Applikation:
Bei der Herstellung von Dekorbelägen wird das Bindemittel mit dem Zuschlag im Zwangsmischer homogen vermischt,
auf der Fläche verteilt, die entsprechende Schichtstärke z.B. über Legeeisen eingestellt und anschließend manuell
verdichtet und geglättet.
Um „Pfützenbildung“ zu vermeiden, ist es wichtig, dass die mit Bindemittel 6202 getränkte Rolle vorab z.B. auf einer Folie
eingerollt wird. Des Weiteren ist unbedingt auf einen gleichmäßigen Auftrag zu achten, um Schaumbildung und optische
Beeinträchtigungen auszuschließen.
Bei größeren Flächen ist darauf zu achten, dass rechtzeitig angearbeitet werden muss, um Ansatzspuren zu minimieren.
Ein zu hoher Bindemittelgehalt kann zu Schaum- und Blasenbildung im unteren Bereich des Mörtels führen.
Allgemeines:
Die Material-, Luft- und Bodentemperaturen sind zu messen und müssen sich während der gesamten Verlegungs- und
Aushärtungszeit zwischen 10 °C und 30 °C befinden.
Des Weiteren ist darauf zu achten, dass sich die Untergrundtemperatur 3 °C oberhalb der Taupunkttemperatur befindet.
Die relative Luftfeuchtigkeit muss zwischen 40% und 80 % liegen.
Die Applikation sollte bei konstanter oder fallender Temperatur erfolgen, um Blasenbildung durch Ausdehnung von Luft im
Untergrund zu vermeiden. Auf gute Durchlüftung nach der Applikation und während der Erhärtung ist zu achten.
Die Fläche muss während der gesamten Erhärtunsgsphase vor dem direkten Kontakt mit Wasser geschützt sein.
Bindemittel 6202 ist nicht dauerhaft weichmacherbeständig. Mit Bindemittel 6202 beschichtete Flächen dürfen daher nicht als
KFZ-Stellflächen genutzt werden.
Polyurethane dieser Zusammensetzung haben unter dem Einfluss von UV-Strahlung nur eine verschwindend geringe
Neigung zur Farbtonveränderung und Kreidung. Aufgrund der Durchlässigkeit von Kunststoffen gegenüber UV-Strahlung
muss bei lichtstabilen Beschichtungssystemen auch die sichtbare darunter liegende Systemkomponente diese Eigenschaft
besitzen.
Reinigung
Zur Reinigung der Geräte empfehlen wir unser R 1001.
Bereits erhärtetes Material kann nur mechanisch entfernt werden.
CE-KENNZEICHNUNG
Produkte, die von einer harmonisierten Norm erfasst werden oder für die eine Europäisch Technische Bewertung erteilt
wurde, sind gemäß Anhang III der Verordnung (EU) Nr. 305/2011 (Bauproduktenverordnung) mit dem CE-Kennzeichen zu
versehen.
Die EN 13813: 2002 „Estrichmörtel, Estrichmassen und Estriche - Eigenschaften und Anforderungen“ legt die
Anforderungen an Estrichmörtel fest, die für Fußbodenkonstruktionen in Innenräumen eingesetzt werden.
Kunststoffbeschichtungen und- Versiegelungen werden auch von dieser Norm erfasst.
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte der entsprechenden Leistungserklärung.
SICHERHEITSHINWEISE:
Für die sichere Handhabung von Polyurethanen und Härtern empfehlen wir prinzipiell die Beachtung folgender
Merkblätter:
Merkblatt M044, Herstellung und Verarbeitung von Polyurethanen / Isocyanaten.
(Hrsg.: Berufsgenossenschaften der Chemischen Industrie). Weiterhin sind die wesentlichen physikalischen,
sicherheitstechnischen, toxikologischen und ökotoxikologischen Daten den spezifischen Sicherheitsdatenblättern zu
entnehmen.
Entsorgung:
Entsorgung unter Hinzuziehung eines Entsorgungsfachbetriebes unter Berücksichtigung der aktuellen
Sicherheitsdatenblätter.
VOC-Richtlinie 2004/42/EG:
Kategorie IIA/i Typ lb < 500 g/l VOC
(Grenzwert 2010)
GISCODE: PU 40
Datenbasis:
Die Ermittlung sämtlicher angegebenen Daten und Verarbeitungshinweise beruht auf Labortests. In der Praxis gemessene Werte können aufgrund von
Einflüssen außerhalb unseres Einflussbereiches davon abweichen.
Rechtsgrundlage:
Die gemachten Angaben sowie die Vorschläge für Verarbeitung und Verwendung unserer Produkte beruhen auf unseren Kenntnissen und Erfahrungen
im Normalfall, bei sachgerechter Lagerung und Anwendung. Aufgrund unterschiedlicher Materialien, Untergründe und von der Norm abweichenden
Arbeitsbedingungen kann eine Gewährleistung eines Arbeitsergebnisses oder einer Haftung, aus welchem Rechtsverhältnis auch immer, weder aus
diesen Hinweisen noch aus einer mündlichen Beratung begründet werden, es sei denn, dass uns insoweit Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last
fällt. Hierbei hat der Anwender nachzuweisen, dass er schriftlich alle Kenntnisse, die zur sachgemäßen und erfolgsversprechenden Beurteilung
erforderlich sind, rechtzeitig und vollständig übermittelt hat. Der Anwender hat die Produkte auf ihre Eignung für den vorgesehenen
Anwendungszweck zu prüfen. Im Übrigen gelten unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen.